15. Juli 2022
Immer wieder hört man von Politikern die allseits bekannte Floskel, dass Kinder doch „unsere Zukunft“ seien, und damit auch die wichtigste aller Bevölkerungsgruppen. Wenn es dies dann allerdings zu beweisen gilt, sind die Kinder dann oft nicht mehr ganz so wichtig, wie vorher behauptet. Ein trauriges Beispiel dafür ist leider zum wiederholten Mal die Regauer Politik.
Der Schulstart stellt viele junge Familien vor eine enorme Herausforderung. Wer gleich mehrere Kinder im schulpflichtigen Alter hat, ist oft mit Rechnungen in der Höhe von mehreren Hundert Euro konfrontiert. Dies wird vor allem für Geringverdiener oft zu einem großen Problem.
Da wir es erst meinen, wenn wir sagen, dass Kinder unsere Zukunft sind, wurde von uns gemeinsam mit der Freiheitlichen Gemeinderatsfraktion ein Antrag auf Unterstützung der Erstklässler der Volksschulen gestellt, um zumindest eine kleine Erleichterung für deren Eltern zu bieten.
Diese Unterstützung sollte 100€ betragen und an die Eltern der diesjährigen insgesamt 84 Erstklässler ausbezahlt werden. Somit würden auf die Gemeinde Kosten von 8400€ zukommen. Wer auch nur minimale Ahnung von Gemeindefinanzen hat, weiß, dass dies nicht unbedingt ein Loch in die Finanzen der Gemeinde reißen würde – nicht einmal ein Löchlein. Für die Eltern der Kinder kann dies aber einen großen Unterschied machen.
Traurigerweise konnten wir die anderen Fraktionen nicht von unserer Idee überzeugen. Eine gute Idee zunichtezumachen, indem man vom „Gießkannenprinzip“ spricht, finden wir äußerst schade. Auch wenn wir wissen, dass nicht alle Eltern die Hilfe so bitter nötig haben, so würde doch eine individuelle Prüfung der Bedürftigkeit bei – für die Gemeinde – so geringen Beträgen zu einer Lächerlichkeit werden, vor allem in Bezug auf den damit verbundenen Verwaltungsaufwand. Und so sind andere der Meinung, es sei besser die Eltern gar nicht zu unterstützen, statt auch den falschen etwas zukommen zu lassen.
Mit solchen Argumenten werden nicht nur Anträge blockiert, es werden auch junge Familien in einer schwierigen Lage allein gelassen – das ist weder christlich noch sozial!
Dies könnte auch anders sein!